Aromia bungii

Der Asiatische Moschusbockkäfer Aromia bungii  wird als prioritärer Quarantäneorganismus eingestuft. 

Betriebe, die für den Pflanzenpass zugelassen sind, müssen in einen Verdachtsfall den Käfer fotografieren, wenn möglich einfangen (geschlossener Glasbehälter) und so schnell wie möglich dem Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst EPSD melden. 

Wirtspflanzen

Als Wirtspflanzen dienen dem Asiatischen Moschusbockkäfer Pflanzen der Pflanzengattung Prunus (Steinobstbäume).  Es ist nicht klar ob noch weitere Pflanzengattungen zu seinen Wirtspflanzen gehören. Gesichert betroffen sind folgende wichtige Kulturpflanzen:

Aprikosen-, Pfirsich-, Kirschen-, Pflaumen- und Zwetschgen-Arten und Sorten sowie zahlreiche Prunus-Ziergehölze in verschiedenen Arten und Sorten.

Symptome

Der Moschusbock befällt bereits kranke und geschwächte, aber auch junge und gesunde Bäume. Im frühen Larvenstadium schädigen die Tiere vor allem das Splintholz (äussere Holzschicht). Bereits kurz nach dem Schlüpfen stossen die Larven Sägemehl durch Löcher in der Rinde. Auf dem Boden und um den Stamm befindliches Sägemehl ist ein Zeichen für einen Befall. Wird ein befallener Stamm aufgesägt sind Frassspuren unter der Rinde und Borholzlöcher im Holz sichtbar. Dadurch werden die Bäume geschwächt und sie produzieren weniger Früchte. Bei starkem Befall sterben die Bäume ab.

Eine Verwechslung mit anderen ungefährlichen, holzbohrenden Insekten wie dem Weidenbohrer oder dem Pfirsichprachtkäfer sind möglich.

Biologie und Aussehen

Der Lebenszyklus des Käfers variiert je nach Klima zwischen 2 und 4 Jahren. Die Larven überwintern geschützt in den Baumstämmen und die adulten Tiere, die erst im Sommer schlüpfen, sind bestens an der Klima in der Schweiz angepasst.

Die erwachsenen Käfer sind 23-37 mm lang und besitzen lange schwarze Antennen. Wegen ihrer Grösse sind sie sehr auffällig.

Verbreitung

Die Ausbreitung des Käfers geschieht natürlicherweise nur über wenige Kilometer pro Jahr durch die adulten Käfer. Durch Schnittholz, Holz von Verpackungsmaterial, Bonsais oder den Versand von Pflanzen (Jungpflanzen oder Fertigware) kann der Moschusbockkäfer jedoch über weite Strecken innert kürzester Zeit verbreitet werden.

Vorkommen

Der aus Nordostasien stammend Käfer wurde bereits in verschiedene europäische Länder eingeschleppt, wo er sich seitdem verbreitet. In China und Italien richtet er bereits beträchtliche Schäden an. In Korea, der Mongolei, im Osten Russlands und auch in China findet man den Käfer häufig. Seit 2013 hat sich Aromia bungii ebenfalls in Japan etablieren können.

Seit 2011 werden bei Einfuhrkontrollen Funde gemeldet, Waren vernichtet und zurückgewiesen. Zu Ausbrüchen des Schadorganismus kam es bereits in Süddeutschland (Bayern) und in Italien (Lombardei). Der grösste Befallsherd befindet sich in Kampanien (Italien). 

Vorbeugung und Bekämpfung

Es ist äusserst schwierig den Moschusbockkäfer zu bekämpfen wenn er sich einmal festgesetzt hat, da sich die Larven geschützt im Holz befinden.

Steinobstholz und Bäume unterliegen strengen Importauflagen. Verpackungsmaterial aus Holz muss hitzebehandelt werden. 

Kommt es zu einem Befall wird um den Befallsherd eine Pufferzone ausgeschieden. Es erfolgt eine intensive, mehrjährige Überwachung des Gebiets.

Entscheidend bei der Bekämpfung ist einen Befall frühzeitig zu erkennen um Tilgungs-Massnahmen einleiten zu können.

Downloads und Links, Bildmaterial

Merkblatt Nr. 92, Asiatischer Moschusbockkäfer - Aromia bungii, Agroscope, Stand 2019

Webseite Agroscope: Informationen zu Aromia bungii 

EPPO Global Data Base: Bildmaterial, weltweite Verbreitung und ausführliche Informationen (Englisch)

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